
Die Familie von J. traf der ganze Horror des Kriegs innerhalb kürzester Zeit. Der Foltertod des Vaters, die Ermordung des Bruders: Plötzlich war nichts mehr wie zuvor. J. musste Syrien verlassen, so schnell es nur ging – ein einsamer Weg, denn es war viel zu teuer und zu gefährlich, mit drei kleinen Kindern den Weg übers Mittelmeer zu wagen. J. floh allein und war doch voll Sorge und Angst in Gedanken in jeder Sekunde bei den Daheimgebliebenen. Heute mittag hatte am Flughafen Tegel das Warten ein bewegendes Ende.
Wir erleben oft Glück und Freude, wenn Menschen ankommen, die wir aus dem Krieg hierher retten konnten. Heute war es eher ein erschütterndes Aneinanderklammern. Zu viel Verzweiflung, zu lange Trennung haben diese fünf Menschen erlebt, um der Freude schon viel Raum geben zu können. Die beiden Mädchen können kaum glauben, was passiert. In den letzten Wochen hat ihr Vater uns jeden Tag kontaktiert und im Grunde immer nur eine Frage gehabt: Wann? Wann? Auch die Mutter, 23, muss sich erstmal fassen. Monatelange, jahrelange Anspannung schütteln man nicht ab wie ein nasser Hund. Das kleine Gepäck enthält ein paar Habseligkeiten – aber das ganz große Gepäck haben sie alle in der Seele dabei. Viel Zeit im Frieden wird jetzt nötig sein. Für die Kleinsten ist es immer am Leichtesten. Nicht verstehen zu können, was Menschen anderen Menschen antun können, – bei einem 4jährigen ist das ein Geschenk. Diesen Blick haben wir schon bei vielen Kindern gesehen. Trauer, Ernsthaftigkeit, Verletztsein. Aber nie wieder: Angst. Das ist jetzt sicher! Jeden Tag sagen wir im Moment zehn verzweifelt Anfragenden ab. Wir können nur so wenigen helfen! Was fehlt, sind viel mehr monatliche Patenschaften ab 10€ im Monat, um den Angehörigen das Leben hier zu ermöglichen. Denn nur, wenn nicht der Staat, sondern wir selbst den Lebensunterhalt und die Miete tragen, wird das rettende Visum nach Deutschland vergeben. Sind Sie mit 10 € im Monat dabei? Hier ist das bequeme Spendenformular: www.fluechtlingspaten-syrien.de