Die Familie von J. traf der ganze Horror des Kriegs innerhalb kürzester Zeit. Der Foltertod des Vaters, die Ermordung des Bruders: Plötzlich war nichts mehr wie zuvor. J. musste Syrien verlassen, so schnell es nur ging – ein einsamer Weg, denn es war viel zu teuer und zu gefährlich, mit drei kleinen Kindern den Weg übers Mittelmeer zu wagen. J. floh allein und war doch voll Sorge und Angst in Gedanken in jeder Sekunde bei den Daheimgebliebenen. Heute mittag hatte am Flughafen Tegel das Warten ein bewegendes Ende.
Martin Keune
Martin Keune war Geschäftsführer einer Berliner Werbeagentur und wurde zusammen mit seiner Frau Martina Huchthausen schon früh Wohnungsgeber für zwei syrische Flüchtlinge. Im Mai 2015 gab Keune seine (damals noch unbefristete) Verpflichtungserklärung für B. (86) und K. (71) bei der Berliner Ausländerbehörde ab. Eine dritte VE in Brandenburg folgte im Herbst. Martin Keune war einer der „Erfinder“ der Flüchtlingspaten Syrien e.V. Er starb im Dezember 2017. Ohne Martin Keune wären die Flüchtlingspaten nie das geworden, was sie heute sind.