
DOCH, ES GEHT IMMER WIEDER: Dass Menschen sich weinend in den Armen liegen, die sich Jahre nicht gesehen haben. Dass Großeltern ihre Enkelkinder bestaunen, von denen sie schon fürchten mussten, sie nie wieder zu sehen im Leben. Es geht immer wieder: Durch Eure Patenschaften, Eure Bürgschaften – die auch heute am Berliner Flughafen Menschlichkeit möglich gemacht haben.
Mittwoch mittag in Berlin: Das Empfangskomittee steht bereit! Kinder, ein Enkelkind, – die Bürgen. Mit Blumen, Obst und Marzipan! Die Abfertigung dauert endlos. Gibt es Probleme? Gilt das Visum wirklich für die Einreise? Banges Warten. Das Flugzeug aus Beirut ist längst gelandet. Zwei Töchter, ein Sohn warten auf ihre Eltern, um die sie lange Jahre solche Angst hatten. Dann passiert alles auf einmal. Tränen, Lachen, Küsse, Blumen. „Bitte gehen Sie doch weiter“, sagt der Sicherheitsbeamte. Niemand hört ihn: Hier steht die Zeit still! Nach den Tränen, dem Lachen, den Küssen: Noch mehr Lachen, Küsse und Tränen. So sieht Glück aus! Die Bürgen sagen willkommen, schütteln Hände, werden umarmt und umarmen selbst. Wie alte Freunde vom ersten Moment an. Ein Enkelkind, ein Großvater. Ein Kennenlernen! — „Noch ein Happy End“, sagt die Freundin R.. Auch ihre Familie haben wir hergeholt; vier von den 151 Menschen, denen wir dieses Happy End möglich machen konnten – dieses Happy Beginning von einem besseren Leben im Kreis ihrer Lieben. Der Fahrer des Großraumtaxis wird schon ungeduldig. Aber um einzusteigen, müsste man erstmal das Enkelkind loslassen. Wer will das schon? Niemand wird mehr losgelassen!