
M. ist ihrem Mann nach seiner gefahrvollen Flucht nach Deutschland gefolgt – zurück blieb ihre Familie, die glaubte, zusammen den Krieg in Syrien durchstehen zu können. Doch dann wurde der Bruder verschleppt, und der Vater starb an seinem Arbeitsplatz bei der Bombardierung Aleppos. Die Mutter und jüngere zwei Schwester blieben schutzlos allein. Wir haben die drei dort herausgeholt – und auch der Bruder kam wieder frei und landete heute Nacht mit den anderen in Berlin!
Omar ist heute Nacht am Flughafen in Schönefeld der Einzige, der mit gemischten Gefühlen an Gate D auf Papas Arm wartet. Wer kommt da an? Eine Oma? Mamas Geschwister? Die kennt der Einjährige alle nicht, die hat er noch nie gesehen. M. geht es ganz anders. Sie fiebert den Augenblick herbei, in dem sie ihre Lieben in den Arm nehmen kann – und natürlich ist der Flieger aus Beirut verspätet, natürlich kommen die, auf die man wartet, als allerletzte durch die Schiebetür. Nach einer langen Stunde des Wartens ist es so weit. M. hat heute Nacht schon eine Menge Papiertaschentücher zerknüllt und die Hände verschränkt – jetzt strahlt sie übers ganze Gesicht, und Bürgin Christa strahlt mit. Der Vater der Familie ist im Krieg gestorben; um so enger ist die Bande zwischen den Schwestern. M. und S., die Kleinste, können sich gar nicht stürmisch genug umarmen – sie würden sich am liebsten verknoten und umklammern sich glücklich weinend. Den Vater verlieren, von der Mutter getrennt sein – das ist schlimm. Aber diese schwesterliche Nähe hat M. am allermeisten vermisst; der kleinen S. galt ihre größte Sorge. Drei Schwestern, erschöpft, totmüde und überglücklich, sich wiederzuhaben. Mutter S. kommt aus dem Gate; die Bürginnen Camilla und Christa begrüßen sie. Den Krieg und ein Zuhause in Trümmern zurückgelassen, den ersten Flug heil überstanden – Mutter S. genießt diesen Augenblick, auf den die letzten Monate jeder einzelne Gedanke gerichtet war. Omar und Oma müssen sich erst noch aneinander gewöhnen. Mitternacht am Airport ist nicht der beste Beginn für eine wunderbare Freundschaft: Aber das kommt schon noch Eine milde Sommernacht in Berlin. Schwestern, ein Enkelkind, eine Mutter (und noch eine Schwester, ein Bruder, ein Ehemann): Der Vater fehlt. Doch alle anderen sind endlich wieder zusammen, und das ist die beste Voraussetzung für einen neuen Start. Tief in der Nacht hält das Großraumtaxi endlich irgendwo in Moabit vor einem alten Haus. In zwei Zimmern müssen jetzt für ein paar Wochen 9 Leute wohnen; wir haben noch keine Wohnung gefunden. (Kennst Du eine für 5 Personen, die wir mieten können? Bitte schick eine Mail an fronda@fluechtlingspaten-syrien.de!) Heute Nacht ist das egal, heute Nacht kann diese glücklich wiedervereinte Familie gar nicht nah genug beisammen sein. Geschafft! Geschafft nach etlichen Hindernissen. Wir sind glücklich über den guten Ausgang. Danke an die Bürginnen und den Bürgen, danke an die vielen monatlichen Patinnenund Paten, die all das möglich gemacht haben. ZUSAMMEN HOLEN WIR NOCH MEHR MENSCHEN AUS DEM KRIEG HIERHER. Bist Du dabei? 10 € im Monat, jederzeit kündbar, mit wenigen Klicks machbar mit unserem Paypal- oder Lastschriftformular!