Guten Morgen Berlin! Während Du geschlafen hast, waren wir am Schönefelder Flughafen. Und was wir erlebt haben… war Glück pur!
So voll haben wir den Berliner Airport mitten in der Nacht noch nie erlebt. Der Flieger aus Beirut hat Verspätung, und am Gate drängelt sich ein aufgeregter Pulk. Eine Hochzeitsgesellschaft, Leute von NGOs, – und wir Flüchtlingspaten mit H. und seiner Schwester! Im Gedränge kommt man kaum durch, als H.s Schwester ihn plötzlich aufgeregt ruft. Da sind sie – da sind sie! Es gibt kein Halten mehr. Nach drei Jahren hält den Sohn auch ein Sicherheitsmann nicht mehr auf – er muss seine Eltern umarmen, küssen, jetzt und hier! Die drei Schwestern umarmen sich still lächelnd. Die Angst, die Zeit, die Sorge um die Gesundheit von J., die im Rollstuhl im Krieg im Kurdengebiet in besonderer Gefahr war – alles Vergangenheit. Jetzt hat sich auch H. losgerissen. Mit Gelächter und Tränen schieben die fünf sich aus dem Sicherheitsbereich. Willkommen in Berlin! Paula hat den Kontakt zu uns Flüchtlingspaten hergestellt und kräftig mitorganisiert. Sie kriegt ein glückliches Bussi von A.. Um sie herum wird geschrieen und gelacht, aber J., die mit ihren Eltern seit zwei Nächten am Flughafen in Beirut auf den Abflug gewartet hat – aus Angst, im syrischen Schneegestöber nicht rechtzeitig zu sein, Passprobleme zu bekommen, Hindernisse – J. sitzt da und lässt alles glücklich auf sich einstürmen. Sie ist in Sicherheit! Die Frauen machen Pläne. Bürgin K., Paula, H.s Schwester R. und die Mutter sprechen ab, was wann passiert. Donnerstag ist Willkommenstreffen, da sehen wir uns wieder! Bürge K. und H. nehmen sich glücklich in die Arme. Das hätten wir geschafft! Vier Bürgen haben diesen glücklichen Ausgang möglich gemacht – wir Flüchtlingspaten freuen uns riesig darüber, dass nach allerhand Passproblemen in letzter Minute alle wohlbehalten da sind. Zwei Tage kaum Schlaf – aber heute nacht ist das egal. H.s Familie, die Bürgen und Freunde drängeln sich glücklich für ein Gruppenbild zusammen. Draußen auf dem Parkplatz schlägt die klamme Kälte zu, die Müdigkeit. Wir haben eine erste, provisorische Bleibe für die Familie gefunden; und die nächsten Wochen werden vollgepackt sein mit Behördendingen, Meetings, Neuem, Aufregendem. Aber erstmal wird ein paar Tage lang… so richtig ausgeschlafen! Wir Flüchtlingspaten sind heute nacht sicher nicht das letzte Mal am Flughafen gewesen. So viele hoffen noch auf unsere Hilfe! Was wir dafür brauchen, ist Eure Unterstützung – Eure monatliche Patenschaft ab 10€. Flughafen Schönefeld – wir kommen wieder!