Dankeschön

 

Liebe Spenderinnen und Spender, Unterstützerinnen und Unterstützer

wir möchten uns ganz herzlich für die wertvolle und hilfreiche finanzielle Unterstützung im vergangenen Jahr bedanken. Auch wenn wir uns wiederholen: Ohne Ihre Hilfe wäre unsere Arbeit nicht möglich. Um Ihnen einen Eindruck zu geben, was dank Ihrer Unterstützung im letzten Jahr alles möglich wurde, möchten wir drei Menschen vorstellen, die das verkörpern.

Und bitte bleiben Sie auch weiterhin dabei, damit wir Menschen wie Hanna, Yasmin und Khazim auch für das Leben nach der Flucht möglichst viele (berufliche) Perspektiven eröffnen können, denn darin besteht zur Zeit unserer Hauptaufgabe.

Hanna ist 50 Jahre alt und kurz vor Weihnachten 2016 mit seiner Frau und 3 Kindern aus Aleppo nach Berlin gekommen. In Syrien hat er als Mathelehrer und Modedesigner gearbeitet. Schnell lernte er in Berlin deutsch und konnte so in diesem Jahr seinen IHK Abschluss als Maßschneider machen. So schnell kann es gehen, wenn motivierte Menschen wir Hanna die richtige Unterstützung bekommen!

Khazim ist unser „Youngster“. Er ist nach dem Tod beider Eltern am 24.12.2018 aus Homs gekommen. Zusammen mit seiner Schwester lebt er nun beim einzig verbliebenen Familienmitglied, seinem großen Bruder Osama. Innerhalb von drei Tagen haben die Drei sämtliche bürokratischen Hürden genommen und Khazim in Rekordzeit in der Schule angelmeldet. Er ist 16 und geht jetzt in die Willkommensklasse der Otto-Hahn-Schule.

Yasmin kam Mitte Januar 2018 in Berlin an. Schon vier Monate später wurde sie in das SpraBo Programm der Klinikträger Charite und Vivantes aufgenommen. Trotz der sprachlichen Herausforderungen, konnte sie sechs Monate lang in den Pflegeberuf hineinschnuppern. Jetzt plant sie eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten.

Auch emotional macht das Verlassen der Heimat einiges mit den Menschen, die wir betreuen. Da gibt es viele Aufs und Abs, Verzweiflung und Hoffnung. Jamal (61) hat diese Gefühle jetzt in einem sehr schönen fiktiven Brief in Erinnerung an unseren im Dezember 2017 verstobenen Vereinsgründer Martin Keune beschrieben, der ihm und vielen anderen wieder Lebensmut gegeben hat:

Lieber Martin,
entschuldige bitte, aber ich möchte dich als Freund anrufen. Ich weiß, dass Du nichts dagegen haben wirst, weil Du ein Freund aller Menschen gewesen bist. Du warst eine Quelle von Liebe und gabst jedem Hilfe und Sicherheit.
Ich habe meine Frau verloren, wie Du weißt. Sie starb nach zwei Jahren Krankheit. Ich stand allein in Syrien, während meine Kinder in Deutschland waren. Ihr habt mir geholfen, in Deutschland wieder bei meiner Familie zu sein.
Lieber Martin, Du warst ein fruchtbarer Baum auf dem Lebensweg, der jedem Passanten seine Früchte, gibt. Ich hatte mich noch nicht richtig in Deutschland niedergelassen, da reistet du schon früh hab, auf dem Höhepunkt deiner barmherzigen Verschwendung.
Ich war nicht nur traurig über Deinen Tode, sondern verlor sogar beinahe das Vertrauen in mich selbst und in die Gerechtigkeit des Lebens.
Doch Du hast mich nicht verlassen, mein Freund. Deine Anwesenheit in meinen Träumen war wie eine Wahrheit und keine Fiktion: Du hast zu mir gesagt: “Die Schildkröte lebt hundert Jahre, während die Vögel früh sterben. Was ist da die Gerechtigkeit?“
Du magst recht haben, aber wir vermissen Dich sehr, mein Freund.
Deine Freunde arbeiten immer noch aufrichtig an Deinem humanitären Projekt. Alle unternehmen große Anstrengungen, um die Flüchtlingspaten Syrien effizient zu betreiben“.

Jamal kann stolz sein auf die Worte, die ihm auf Deutsch (!) zur Verfügung stehen, um auszudrücken, was er fühlt. Was für ein Reichtum!
Und er kann stolz auf etwas ganz Konkretes sein: einen selbst gefundenen Vollzeit-Arbeitsplatz. Er prüft Elektrogeräte in öffentlichen Einrichtungen, wie Kitas oder Universitäten auf ihre Sicherheit. Dabei kommt er viel herum und lernt ständig neue Leute kennen. Großartig für einen im positivsten Sinne neugierigen Menschen wie ihn.

Um Menschen wie Hannah, Khazim, Yasmin und Jamal geht es in unserer Arbeit Tag für Tag. Sie können sich nur mit Ihrer Hilfe weiter entfalten, ein neues Leben aufbauen, mit Abstand verarbeiten, was hinter ihnen liegt und mit dem richtigen Gespür Perspektiven für die Zukunft entwickeln – egal, ob als Vogel oder Schildkröte!

Vielen Dank, dass Sie es durch Ihre Unterstützung möglich machen, unsere Gesellschaft durch Menschen wie sie zu bereichern!