
Gestern war Spendentag in unserem neuen Projektladen in der Schöneberger Großgörschenstraße; Nachbarn und Facebookfreund/innen folgten unserem Aufruf, und das, liebe Freunde, ist EUER Werk. Ein Kühlschrank fehlt noch dringend (eigentlich DREI für Laden und die zwei Wohnungen), zwei Sofas sind schon angekündigt… aber sonst: wow, mit Eurer Hilfe zeigen wir in der ersten der beiden Wohnungen für die neun Angehörigen, wie Flüchtlinge in Deutschland untergebracht sein sollten. Noch keine neue Heimat – aber ein echtes Zuhause zum Wohlfühlen. Tausend Dank dafür!
Tina sortiert all das Küchenzeugs. Zweierlei Besteck für die ganze Familie. Syrer lieben Tee. Wir haben drei schöne Kannen und einen Wasserkocher bekommen. Henry hat Stahlseile gespannt, Tina klippst die Vorhänge dran. Zwei Monate harter Arbeit für unser Projekt liegen hinter uns, aber hier wartet die größte Herausforderung: Einen IKEA-Schrank aufbauen… ohne Anleitung! Ha, geschafft, der Schrank steht. Danke, Lioba! Wie bitte? Die Krönchen zeigen nach unten? Hm. Betten und Matratzen haben wir erstmal genug. Und genug ruhige Ecken in der Wohnung. Handtücher sind bei weitem die häufigste Spende. Saunatücker, Waschlappen, einen halben Schrank voll. Küchenmäßig sind wir schon ganz gut ausgestattet. Geschirr und Besteck ist reichlich da. Ein digitaler Toaster mit Lightshow, bei dem das Brot wahrscheinlich lasergefräst wird. Und ein old fashioned Radio, das Radio 1 und FluxFM empfängt. Ein gewisser Salzstreuerüberschuss herrscht. Aber es steht ja noch eine zweite Wohnungseinrichtung unmittelbar bevor. Wie muss es sein, nach der Flucht aus dem Krieg, den unsicheren Tagen rund um die Visavergabe, dem ersten Flug im Leben… in eine Badewanne voll heißem Wasser zu steigen? „Eine Abstellkammer“ nannte unser netter Vermieter diesen Raum. Dürfen wir auch „Kinderzimmer“ dazu sagen? Ja, zugegeben, die haben wir heute im Rumpelbasar gekauft. So viel Kochtopf muss sein!